Ok, ich geb´s zu, ich habe Euch etwas verheimlicht. Nämlich den Mai Garten in der Ohlmüllerstraße. Mein ultimativer Tipp für authentische, chinesische Küche. Den Mai Garten kenne ich schon seit einigen Jahren und nur auf explizite Anfrage habe ich diese Perle herausgerückt. Schuldig im Sinne der Anklage. Aber jetzt steht mein kleiner Chinese in der Zeitung und ich rücke raus mit der Sprache.
Der Mai Garten kommt so herrlich unscheinbar daher. Die Fassade lässt nichts vermuten, was auf super leckere, frisch gekochte Küche hindeutet. Im Gegenteil. Es sieht eher so aus, als würde im inneren das Essen mit sehr viel Glutamat und Convenience warmgemacht werden. Auch im „Restaurant“ selbst gibt es nur ein paar schmucklose Tische und Stühle und eine Theke an der man bestellen darf. Stutzig wurde ich im Laufe der Zeit erst, als ich merkte, dass der Laden jeden Abend voller wurde. Und zwar mit chinesischen Gästen. Darunter war vermutlich auch Frau W., die Praktikantin der Süddeutschen Zeitung. Durch ihren Tipp an die Redaktion kam der Mai Garten in die Tageszeitung – zu recht!
Das Prinzip im Mai Garten ist einfach: Auswählen, bestellen, hinsetzen, genießen. Chi-Chi ist hier nicht. Getränke gibt’s im Kühlschrank. Bezahlt wird bar. Wer Fragen zu den Gerichten hat, dem wird freundlich geholfen. Nach der Bestellung folgt ein Schrei der Hausherrin in die Küche hinter dem Vorhang, wo dann sogleich der Wok angeschmissen wird. Ich habe mich für Teigtaschen mit Garnelen, Hackfleisch und chinesischem Bärlauch entschieden. Allein wenn ich schon daran denke, läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen. Geschmacklich hat mich das Gericht an meine Zeit in Singapur und die dortigen Straßenküchen erinnert. Dazu gab´s noch Aubergine nach Sichuan Art. Eine Wonne aus Süße und leichter Schärfe. Eine Spur schärfer war dann der Mapo-Tofu mit gehacktem Hühnerbrustfilet. Auf der Speisetafel mit zwei von insgesamt drei Chilischoten ausgezeichnet. Sagen wir mal so, ich kam leicht ins Schwitzen, was bei mir aber in Sachen Schärfe auch nicht sonderlich schwer ist.
Ich habe mir noch eine Dose Litschi-Saft gegönnt. Lieber wäre mir das asiatische Bier gewesen, aber der Verzehr von alkoholischen Getränken ist im Laden nicht erlaubt. Aber auch so ist jeder Besuch wie ein Kurztrip ins Reich der Mitte.
Der teuerste Hauptgang kostet 7,90 €. Wer noch sparsamer sein möchte, der gönnt sich einen Boazi-Knödel. Eine gefüllte und gedämpfte Teigtasche für 1,50. Im Mai Garten haben die Boazis die Größe einer Mandarine. Da kann man schon mal von einem satt werden.
So, jetzt ist es raus… verzeiht mir bitte! Aber die ersten Bissen im Mai Garten werden Euch sicherlich entschädigen.
Mai Garten Ohlmüllerstraße 24 81541 München
Webseite: Ihr seid ja witzig 🙂 …aber es gibt eine Facebook-Seite.
Mein Onkel hat mich letztens zum Thema Restaurant mit chinesischem Buffet etwas gefragt, aber ich wusste darüber nichts. Deswegen bin ich echt froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Nächstes Mal, wenn ich ihn sehe, kann ich ihm erzählen, was ich hier gelesen habe.
Hi Anita,
freut mich sehr, wenn Dir der Artikel geholfen hat! Grüße an den Onkel ;-).
Beste Grüße Benni
Danke für den Beitrag zu chinesische Spezialitäten. Ich habe lange gesucht, um hilfreiche Informationen dazu zu finden, weil sich meine Schwester dafür sehr interessiert. Die Infos hier werde ich ihr mal weitergeben.