Herzog

Wenn man mit einem leichten Kater nach einem Abend in einer Bar aufwacht, war man entweder in guter Gesellschaft, oder die Bar war einfach gut. Oder beides. So war es gestern bei mir im Herzog.

Das Herzog wurde mir wärmstens ans Herz gelegt und ursprünglich wollte ich mich eher auf das Essen fokussieren. Ich hatte mich im Vorfeld nicht eingehend mit dem Angebot beschäftigt. Es stellte sich heraus, dass das Herzog viel Wert auf gute Drinks legt und auf der Terrasse nur eine kleine Speisenkarte anbietet. Was, wie sich später herausstellte, nicht schlimm war. Mittags bietet das Herzog aber ein zusätzliches Angebot an und man kann rein theoretisch sich auch innen von einer etwas größeren Karte essen. Somit auch ein guter Anlaufpunkt nach dem Shoppen, denn die Bar liegt unmittelbar hinter dem Künstlerhaus, also in Stachus-Nähe.

Was sofort auffällt: Man wird schon vor der Terrasse anständig begrüßt und man wird auch ohne Reservierung freundlich bedient. Man bekommt einen Tisch, was zu späterer Stunde schon mal etwas länger dauern kann. Gäste, welche sich einen Tisch „erschleichen“ werden freundlich aber bestimmt zurechtgewiesen. Ordnung muss sein.

Bedient wird man von sexy Typen und sexy Mädels. Alle sehen aus, als hätten sie verschiedene Instagram-Filter zum Anziehen im Kleiderschrank. Jetzt wartete ich da auf den Fehler im System (Inkompetenz, Stress, unfreundlich), weil schon so oft erlebt. Aber da hab ich umsonst gewartet. Unsere Bedienung war aufmerksam, zügig, kompetent und sehr freundlich. Auf unseren Tisch waren viele Augenpaare gerichtet, weil sie nur darauf warteten, dass wir aufstehen, aber das lies man uns nicht spüren. Im Gegenteil: Die Rechnung lag schon ewig auf dem Tisch. Aber ich hatte mich verquatscht und machte keine Anstalten zu zahlen. Who cares?

Kleiner Schwenk zurück zur Bestellung: auf der Karte stehen nicht nur fancy Drinks sondern auch einige Drinks zum Teilen. Das heißt, dass die Drinks mit vielen kleinen Gläsern serviert werden und sich alle bedienen können. Schöne Idee. Ich glaube, ich habe den Sharing Cocktail „Rocket Man“ gesehen. Ein Gefäß, dass aussieht wie eine Rakete und ordentlich brodelt…spannend.

Hier könnt ihr mal einen Blick in die Barkarte werfen. Man sieht, dass die Drinks fair kalkuliert sind. Ein Longdrink für 10,-€ ist in meinen Augen absolut in Ordnung. Wir hatten einen Moskow Mule und einen GinTonic mit Monkey47. Aber eigentlich hatten wir ja Hunger und so bestellten wir uns Rindertatar und Carpaccio. Eine gute Wahl. Es war zwar so dunkel, dass wir kaum etwas erkennen konnten, aber das machte den Genuss noch intensiver. Besonders die Carpaccio-Röllchen waren wirklich lecker. Ausreichend Brot gab es auch dazu und trotz voller Terrasse würde persönlich frischer Pfeffer aus der Mühle angeboten.

Was sonst noch auffiel:

Die Musik ist extrem lässig und kommt vom hauseigenen DJ. Das Publikum ist sehr jung, hipster, bussi bussi und man gibt sich (geschlechter-übergreifend) Mühe verdammt gut auszusehen. Man sitzt bequem. Toiletten sind sauber.

Fazit: Ich habe jetzt schon ziemlich geschwärmt, aber ich hatte auch rein gar nichts auszusetzen. Eine schöne Location, mit gutem Service und leckerem Bar-Food. Empfehlung!

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