Einen Monat vegan ernähren – Check! Zugegeben, der Februar kam mir ein wenig entgegen, denn so hatte ich mindestens zwei Tage weniger zu meistern, als in jedem anderen Monat. Aber ich lasse mich nicht lumpen und mache direkt weiter. Aber nicht etwa, damit ich die vollen 30 Tage durchziehe, sondern weil es mir hervorragend mit meiner derzeitigen Ernährung geht. Selten habe ich mich in den letzten Jahren so fit gefühlt.
Aber der Reihe nach. Der Beginn war etwas holprig und ich musste mich erst an meine neue Nahrungszufuhr gewöhnen. Gott sei Dank war mir schon das ein oder andere Rezept geläufig und ich hatte noch ein paar Erinnerungen an meine vegane Challenge vor zwei Jahren. Nach ca. zwei Wochen war ich schon etwas routinierter und hatte auch schon meine ersten 1,5 Kilo verloren. Es keimte Hoffnung auf, dass die volle Zeit ohne „cheaten“ machbar sein könnte. Ab der dritten Woche fing ich an, mich entweder am späten Abend oder früh morgens in die Küche zu stellen um vorzukochen. Ich hatte solche Lust, neue Gerichte zu zaubern, dass ich teilweise für mehrere Tage vorproduzierte. Sogar ein neues Kochbuch habe ich mir gegönnt. Spätestens da reifte die Entscheidung, dass ich meine vegane Zeit wohl fortsetzen würde. Als ich dann am Wochenende auf die Waage stieg und ich 4 Kilo weniger Gewicht hatte, als zu Beginn der Challenge, war alles klar: Warum aufhören?
Zudem habe ich erst ein veganes Restaurant und einen Lieferservice getestet. Für meine Verhältnisse etwas wenig. Da steht noch einiges an. Mein Blog wird jetzt aber sicher kein reiner veganer Blog. Vielmehr werde ich die veganen Restaurants regelmäßig einfließen lassen und langsam aber sicher wieder zu meiner „normalen“ Ernährung zurückkehren. Wobei ich weiterhin versuchen werde, auf Zucker zu verzichten und Fleisch nur in Maßen zu verzehren. Frühstück und Abendessen werden noch eine Zeit lang vegan bleiben und mein Lunch wird wohl meist vegetarisch sein. Mal schauen, wo mich das noch hinbringt.
Ich freue mich sehr, dass einige von Euch nun darüber nachdenken, es selbst mal auszuprobieren. Es kamen viele Fragen zu meinen Einkaufsgewohnheiten und Veränderungen im Alltag. Fangen wir mit dem Einkaufen an…
Um einen leichten Einstieg zu schaffen, würde ich Euch empfehlen, Euch ein Kochbuch mit einfachen Rezepten zuzulegen. Meine sind alle von Attila Hildmann und mit „Vegan for fit“ bin ich bisher sehr gut gefahren. In „Vegan for fun“ sind aber mehr Rezepte drin, die (wie der Name schon sagt) etwas mehr Spaß machen und nicht nur auf kalorienreduzierte Kost ausgelegt sind. Viele Veganer bemängeln, dass Attilas Rezepte zu Tofu-lastig sind. Das kann ich bestätigen, aber Tofu kann manchmal sehr hilfreich sein. Wer sich kein Kochbuch zulegen möchte, kann natürlich auch auf die tausenden veganen Blogs zurückgreifen, die so im Netz herumschwirren. Lest Euch die Rezepte genau durch und schaut, welche Zutaten Ihr dafür braucht. Einige Dinge werden Euch immer wieder begegnen, wie zum Beispiel Agavendicksaft, Mandelmus oder Sojajoghurt. Organisiert Euch einen ordentlichen Grundvorrat an benötigten Kräutern, Gewürzen und Getreide (Amaranth, Quinoa etc.). Umso besser dieser Grundvorrat ist, umso leichter wird Euch später das Kochen fallen. So gut wie jeder Drogeriemarkt hat mittlerweile eine gut sortierte Bio-Abteilung. Dort könnt Ihr Euch schon wunderbar ausstatten. Was das Gemüse angeht, bin ich häufig in kleineren Supermärkten und Discountern an meine Grenzen gestoßen. Klassisches Gemüse ist kein Problem, aber für manche Dinge lohnt sich der Weg in den Gemüseladen.
Ohne Kochen geht es fast nicht. Aber seid beruhigt, ich bin auf diesem Gebiet ganz Gewiss kein Profi und ich bin trotzdem nicht verhungert J Aber ein paar scharfe Messer und einen guten Mixer sollte man schon in seiner Küche haben, sonst wird es zäh. Auch in der Arbeit sollte man natürlich immer leicht satt werden. Das bedeutet entweder Vorkochen oder Ihr haltet Ausschau, welche Restaurants in der Nähe Eurer Arbeitsstätte vegane Gerichte anbieten. Ihr werdet überrascht sein, wie viele Lokale mittlerweile tierfreie Gerichte anbieten. In meiner Schublade im Büro habe ich einen kleinen Vorrat für Notfälle: Vegane Ritter Sport Schoki (Ritter Sport Marzipan ist auch vegan), Studentenfutter, Mr.Tom Riegel und Oreos.
Wie hat sich mein Alltag verändert?
Positive Veränderungen:
- Ich bin wacher und komme morgens besser aus dem Bett
- Meine Konzentrationsspanne ist länger
- Besserer Stoffwechsel
- Bessere Leistung beim Sport
- Ich schwitze weniger
- Positivere Grundstimmung
- Gewichtsverlust
Negative Veränderungen:
- Hoher Kochaufwand
- Weniger Spontanität
- Feste kann man nicht zwingend feiern, wie sie fallen (Kuchen beim Geburtstag eines Kollegen zum Beispiel)
- Häufigere Einkäufe
- Höhere Ausgaben für Lebensmittel
Alles in allem überwiegen für mich die positiven Veränderungen. Ich kann nur jeden ermutigen, es mal auszuprobieren und wer weiß, vielleicht machen wir die nächste Challenge ja dann zusammen J Der vergangene Monat war wirklich aufregend. Ich habe enorm viel gelernt und die vegane Restaurant-Landschaft hat sich durchaus positiv weiterentwickelt. Ich bin ein kleines bisschen stolz auf das Geschaffte und freue mich schon auf das nächste Projekt. Seid gespannt!
Hey Ben, mensch, das hatte ich gar nicht mitbekommen. Welch klasse Challenge! klingt super. Und dein Bericht erst. Vielleicht sollte ich das mal testen. Mich halten eigentlich nur die Eier und der Käse vom vegan-leben ab… ich denke nochmal drauf rum. Danke auch für die guten Restaurants-Tipps. super Beitrag!
Danke Dir Biggi, freut mich, dass er Dir gefällt. War keine einfache aber eine doch sehr lehrreiche Zeit. Man sollte es schon mal ausprobieren, wenn man noch ein bisschen aus seinem Körper rausholen will. Aber der „Weg zurück“ ist auch sehr gewöhnungsbedürftig. Da kann der Körper schon mal spinnen. Ich gebe gerne Tipps, falls Du starten möchtest.