So wie’s früher war – so kann man die Idee hinter dem Konzept vom Restaurant Irmi in der Goethestraße wohl ganz gut beschreiben. Vom Bierdeckel mit Oma-Sprüchen wie „Iss’ dein Gemüse auf“ bis zum Sauerkaut, das man heute leider nicht mehr oft auf Speisekarten findet. Und trotzdem sitzt man nicht im modrigen Stüberl, sondern eher in der hellen Schänke. Na dann Prost…
Im Irmi fallen gleich die vielen langen Tische auf. Allein sein ist nicht. Klar, auch 2er Tische gibt’s, aber die große Runde (egal ob fremd oder vertraut) ist die Regel. Helles Holz, wertige Möbel, Fischschuppen aus Filz und bequeme Sitzkissen aus Leder geben dem Raum ein angenehmes Ambiente. Genauer gesagt gibt es zwei Räume. Hinter einer Glaswand befindet sich noch ein weiterer großer Raum, der wunderbar für größere Gruppen genutzt werden kann. Weil das Irmi in Wahrheit ein Hotelrestaurant ist, ist der Buffetzugang im Nebenraum gleich inklusive. Durch den separaten Eingang, wird man sich der Hotelzugehörigkeit erst auf den zweiten Blick bewusst.
Gott sei Dank spiegelt sich das Thema „internationales Hotel“ nur bedingt in der Speisenauswahl wieder, lediglich ein Simmentaler Filet musste auf die Karte um den Ansprüchen des Hotelklientels gerecht zu werden. Auf die Preise hat es aber gar keinen Einfluss. Auf die Frage, wie denn die Preise kalkuliert worden seien, hat Restaurantleiter Felix eine smarte Antwort parat: „Wir haben uns einfach zusammengesetzt und dann in die Runde gefragt, was jeder für die einzelnen Gerichte ausgeben würde“. Meiner Meinung nach, eine sehr gute Herangehensweise. Ein Münchner Schnitzel vom Kalb mit Bratkartoffeln gibt für 18,80 €, Käsespätzle gibt’s für 9,60 €. Eine große Portion Kaiserschmarren für zwei Personen gibt’s sogar schon für 9,70 €.
Wer in einer Gruppe ab vier Personen aufschlägt, kann sich auch gleich mit Platten versorgen lassen. Für 30,00 € gibt’s dann die ganze bayerische Dröhnung, angefangen mit einem Brotzeitbrett über Wammerl, Zander, Fleischpflanzerl und Knödel bis hin zur Dessert-Krönung mit Kaiserschmarren, Zwetschgenröster und Eis.
Das Essen schmeckt sehr gut und fast jedes Gericht hat einen kleinen, geheimen Schmankerl-Touch. Die Jus zu Ente und Blaukraut hat eine leicht rauchige Note, was diesen Klassiker sehr interessant macht. Das Entenfleisch ist zudem butterweich. Das Sauerkraut kommt leicht süsslich daher und passte somit wunderbar zur Meerrettich-Senf-Panade vom Schnitzel. Lediglich die Bratkartoffeln waren mir ein bisschen zu fettig. Hausmannskost eben. Dazu ein wahnsinnig gutes Brot von der Bäckerei Mack von der Schwäbischen Alp.
Auf der Bierkarte findet sich hauptsächlich Bier von der Giesinger Brauerei wieder. Warum? Weil man sich mit Giesinger eine Privatbrauerei ins Haus geholt hat, die noch flexibel auf den Kundenwunsch reagieren kann (und will) und zudem ein Top-Produkt samt Craft Bier Palette liefert. Apropos Craft Bier: Ein paar Diamanten aus der weiten Welt der handgebrauten Biere hat man sich dann auch noch ins Haus geholt. Das Berliner BRLO ist ebenso vertreten, wie das belgische Westvleterern 12, was als eines der besten Biere der Welt gilt. Für 24,- € ist man dabei. 10% Alkoholgehalt gibt’s oben drauf.
Man sitzt also gut im Irmi. Genießt bayerische Klassiker und dazu gibt’s ein anständiges Bier. Irgendwie wie früher. Nur anders.
Restaurant Irmi
Goethestrasse 4
80336 München
Offenlegung: Dieser Bericht entstand im Nachgang zu einem Pressedinner im Restaurant Irmi, zu welchem ich eingeladen war. Auf meine Meinung hatte diese Einladung keinerlei Einfluss.