Gratitude (vegan)

Mein letzter Besuch in einem veganen Restaurant ist mittlerweile schon zwei Jahre her. Das war einer der Gründe, warum ich momentan meine einmonatige Vegan Challenge gestartet habe. Der ganze Monat Februar steht unter diesem Motto und ich muss – völlig untypisch für mich – frisch kochen. Nun ja, da kämpfe ich mich ebenso durch und feiere das ein oder andere Erfolgserlebnis. Ich war aber auch heilfroh, als ich am Freitag zum Lunch endlich mal wieder ein Restaurant von innen sah. Ich wählte das Gratitude in der Türkenstraße für einen gemütlichen Lunch. Ich sag Euch eins, liebe Nicht-Veganer: Geht hin und genießt…

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Die telefonische Reservierung war sehr freundlich. Meine Bedenken, dass meine Begleitung gegebenenfalls auf der Karte nichts finden könnte, wurden schnell zerstreut. Ich bräuchte keine Befürchtungen zu haben. Na gut, schauen wir mal. Die nette Dame vom Telefon erwartete mich dann auch im Restaurant und wir setzten unser Gespräch fort. Schön, wenn man wiedererkannt wird. Gott sei Dank war das Restaurant noch leer, so konnte ich noch ein paar Schnappschüsse machen.

Die Einrichtung ist stylisch und harmonisch. Die Farben sind gedeckt und die Tische klein. Man sitzt eng nebeneinander und kommt schnell ins Gespräch, wenn man möchte. Unser Kellner war sehr charmant und gelassen. Er erklärte uns in Ruhe die Karte und klärte uns auf, welche Speisen aus bzw. welche auf der Tageskarte wären. Die Entscheidung fiel schnell. Falafel mit Hummus zur Vorspeise und die Buddha Bowl aus der Wochenkarte zum Hauptgang. Die Bowl war vollgepackt mit Aubergine, Hummus, Süßkartoffeln, Bulgur, Joghurt, Pastinake und Topinambur. Ein rein pflanzliches Gericht ohne tierische Fette oder Zusätze und doch wunderbar schmackhaft und sättigend. Zu trinken gab es eine hausgemachte Zitronen-Grapefruit-Limonade. Schön erfrischend und widererwarten nicht zu bitter.

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Wir redeten viel und um uns herum wurde das Lokal voller und voller. Es gesellte sich ein zweiter Kellner hinzu der uns auch die Speisen servierte. Das Ambiente war trotz des vollen Lokals recht angenehm. Es war nicht zu laut und die man hatte trotz der eng aneinander stehenden Tische kein beklemmendes Gefühl. Einzig die Nähe zur Ausgangstür war etwas ungünstig. Es zog immer etwas kalt um die Beine herum. Es gibt aber auch schöne Zweier-Tische direkt an der Fensterfront. Sehr Date-tauglich. Vor allem, weil man bei den Speisen nur ausgewogene Kost zur Wahl hat und somit nicht mit schwerem Magen zum abendlichen Spaziergang ansetzen muss.

Unsere beiden besonnenen Kellner schauten mit zunehmender Gästezahl etwas seltener bei uns vorbei. Man konnte es ihnen aber auch nicht übelnehmen, denn sie machten es mit einem freundlichen Lächeln wieder wett. Also bestellten wir zum Nachtisch noch einen Cashew-Mohn-Cheesecake mit Blaubeeren. Schmeckte wie ein typisch amerikanischer Cheesecake. Die feste Substanz würde durch den Einsatz von Kokosfett erreicht. Sehr interessant, was man alles so ohne Eier und Milch zaubern kann. Der Kuchen war zwar ohne Tier, aber sicher nicht ohne Kalorien J Espresso kam zeitgleich mit dem Dessert und hatte ein wunderbar nussiges Aroma.

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Die Waschräume sind etwas ungünstig konzipiert. Es gibt nur eine Toilette für Männlein und Weiblein und somit kam es zu Wartezeiten. Es war aber alles sauber und gepflegt. Die Rechnung betrug für zwei Personen für insgesamt sechs Gerichte, zwei Kalt- und zwei Heißgetränke 43,10 €. Wir hätten sogar noch günstiger wegkommen können, wenn wir die passenden Getränke gewählt hätten. Dann wäre es wohl zum Mittagsmenü verrechnet worden, aber diesen Luxus gönnten wir uns. Sprich, wir hatten üppiges veganes Drei-Gänge-Menü plus Getränke für 21,50 € pro Person. Was willste mehr?

Fazit: Das Gratitude war ein veganer Volltreffer und vom Service über die Speisen bis hin zum Ambiente war alles eine runde Sache. Ich habe nicht wirklich gemerkt, dass ich mich rein pflanzlich ernähre und dennoch habe ich sehr gut gegessen. Ich kann das Lokal uneingeschränkt jedem Veganer und Nicht-Veganer empfehlen.

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